tplo/kreuzband op
Anatomische Grundlagen
Das Knie ist ein Scharniergelenk. Es wird aus Tibia (Schienbein), Fibula (Wadenbein), Femur (Oberschenkel) und Patella (Kniescheibe) gebildet. Seitlich geführt wird das Gelenk durch zwei Seitenbänder. Die Kreuzbänder stabilisieren den Rotationspunkt von Ober- und Unterschenkel, indem sie ein Vorwärtsgleiten des Unterschenkels verhindern. Als Stoßdämpfer zwischen Ober- und Unterschenkel dienen die Menisken.
Ursachen für die Ruptur des vorderen Kreuzbandes beim Hund
Biomechanisch sind Hund und Mensch nicht vergleichbar. Im Gegensatz zum Menschen, dessen Kreuzband ohne sichtbare Vorschäden durch ein Trauma oder durch mechanische Überlastung zerreißt, weisen gerissene Kreuzbänder beim Hund Besonderheiten auf.
Wissenschaftlichen Untersuchungen ergaben, dass in fast allen Fällen bereits vor dem Durchriss des Bandes Anteile geschädigt oder Teile gerissen waren. Entscheidende Kriterien für das Erleiden eines Kreuzbandrisses beim Hund scheinen die Rasse und das individuelle Körpergewicht des Tieres zu sein. Bestimmte Rassen, wie zum Beispiel Rottweiler, Labrador oder Neufundländer, zeigen wesentlich häufiger einen Kreuzbandriss als beispielsweise der Schäferhund oder Dackel. Dennoch kommt die Erkrankung bei sämtlichen Hunderassen und - größen vor. Tritt bei einem Tier ein Kreuzbandriss auf, so wird in 60-70 % der Fälle das zweite Knie den gleichen Krankheitsverlauf nehmen.
Diagnose „Kreuzbandriss“
Durch den Riss des Kreuzbandes kann ein Zurückgleiten des Oberschenkels nicht mehr verhindert werden und es zeigt sich das so genannte „Schubladenphänomen“. Hierbei kann der Unterschenkel bei Fixation des Oberschenkels nach vorne geschoben werden. Ein positives Schubladenphänomen beweist einen Kreuzbandriss. Ist ein Kreuzbandriss nicht vollständig und die Diagnose damit klinisch nicht eindeutig zu stellen, kann mittels MRT auch ein Teilabriss erkannt werden. Auch eine mögliche Schädigung der Menisken kann vor einer Operation mittels MRT festgestellt werden.
Behandlung
Unbehandelte Kreuzbandrisse führen binnen kurzer Zeit zu Arthrosen im betroffenen Knie. Ein normales, schmerzfreies Laufen ist für den Patienten nicht mehr möglich. Zur chirurgischen Versorgung sind diverse Operationsmethoden etabliert.
Die TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy nach Slocum) ist dabei eine der am häufigsten angewendeten Techniken, die sehr gute Erfolge erzielt. Die Technik der TPLO kommt bei Hunden aller Größen zum Einsatz. Das Ziel ist die Verschiebekraft im Kniegelenk zu neutralisieren. Daneben werden - falls vorhanden - auch Meniskus- und Knorpelschäden behandelt.
Wir verwenden winkelstabile Implantate, die zu deutlich geringeren postoperativen Komplikationen führen.